Dienstag, 5. Juni 2007

Kunst im Iran weist auf viele Botschaften hin.


Diese Botschaften sind Elemente, die die Fassaden des politischen Systems im Iran transparent darstellen.

Integration der Kultur und Kunst als methodisches Instrument und als lautlose Sprache in der iranischen Gesellschaft ist nichts Neues.

Kunst im Iran ist eine symbolisierte Sprache. Die symbolische Sprache zeigt, dass die Gesellschaft durch bestimmte Fähigkeiten einen Zugang zur geheimen Kommunikation gefunden hat. Kunst lässt sich didaktisch- methodisch als Klage, Angst , Schmerzensruf und Notschrei nutzen und verhindert gewalttätige Auseinandersetzungen mit der politischen Anordnung. Sie scheint trotzdem eine Gefahr für das System zu sein.

Denn die Gesellschaft und die Kunst verschmelzen sich zunehmend miteinander und haben auch feinsinnige und ästhetische Einflüsse aufeinander. Einige Bilder meiner Schwester sollen als Beispiel die vielfältigen Beziehungen zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen und der Kritik an dem hiesigen politischen System in Gestalt der Kunst illustrieren und als Diskussionsthema in einem Gesprächskreis mit der Realschulabsolventin erörtert werde.


Ihre Bilder sollen nicht provozieren, sondern sollen zur Kommunikation animieren. Ich beschreibe sie als lautlose Interaktion mit ihrer Außenwelt, nämlich uns. Sie und viele andere Frauen im Iran versuchen, durch die Sprache der Kunst mit ihrer Außenwelt zu kommunizieren. Ich habe durch meine Beobachtungen festgestellt, dass diese Form der Kunst in meinem Land besonders bekämpft wird.

Ich beschreibe auch die Kunst in meinem Land als ein Instrument der üblichen Zuordnung von Werten und Normen, die die Wünsche, die Bedürfnisse, die Möglichkeiten und seine geistige Entwicklung eines Volkes in seiner Kultur zum Ausdruckt bringen kann. Ich bin mir sicher, dass Kunst dann ein Unterrichtsinhalt sein kann, wenn es lediglich als methodisches Mittel für politische und gesellschaftliche Zwecke und für Problemlösungen benutzt wird. Dann ist es erwünscht, um sich ein eigenes Bild von der Politik, Gesellschaft und Kultur im Iran zu fertigen, dass die Unterrichtenden sich vorbereiten.

Das heißt, dass sie Informationen über das Land und seine Biografie sammeln und politische, gesellschaftliche und kulturelle Problematiken sowie Ressourcen eines Volkes erkennen als auch die aktuellen methodischen Mittel zur Problemlösung in dem Land studieren. In diesem Fall heißt die Thematisierung von Gewalt und seine Einwirkung auf uns und unsere kreative Fähigkeit im Unterricht, durch Empathie eine demokratische Identität zu gewinnen.

Ich erinnere mich an ein Zitat von Paul Klee, das wie folgt lautet: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar“.


Wer ist „die Frau “ im Iran?

Sie ist eine Kämpferin, aber sie kämpft nicht um die Emanzipation. Ich bin mir sicher, dass die bewusste iranische Frau nicht will und auch nicht mit den Männern konkurrieren muss, auch wenn sie eine eigene Stimme in der Gesellschaft haben will. Sie kämpft um eine eigene Stellung als Mitglied der Gesellschaft und sucht ihren spezifischen Standort hier. Sie hat nicht vor, die Männer nachzuahmen, sondern sie zu vervollständigen.

Ich behaupte, dass jede iranische Frau eine historische Geschichte hat. Hinter diesem Kuriosum pflanzen sich systematische Manipulationsversuche, Angst, Terror und Gewalt. Solch niederträchtigen Versuche sind öfter als wir glauben gescheitert. Wie wir alle wissen, ist das aggressive Verhalten gegen schwächere Menschen nicht landspezifisch. Aber es ist charakteristisch für einige politische Denkweisen, die Frauen als schwächere Geschöpfte Gottes darzustellen. Dies Charakterfundament wird jedoch leider nicht nur häufiger in der dritten Welt und in Entwicklungsländern beobachtet.

Vielen westlichen Frauen ist es unverständlich, wie andere Frauen nicht für Emanzipation kämpfen können.

Denn für sie hängt weibliche Freiheit unmittelbar mit dem Besitz von Rechten und der Abwesenheit von Diskriminierung zusammen. „Was uns hier im Westen am ehesten ins Auge fällt, halte ich für sehr oberflächlich und für einen Fehler, wenn wir die Frauen aus anderen Kulturen (ganz besonders aus asiatischen islamischen Kulturen) nur aus der Sicht von An- oder Abwesenheit weiblicher Emanzipation, wie sie im Westen praktiziert wird, betrachten. Ausschlaggebend ist vielmehr die Freiheit als Ganzes. Die okzidentale Kultur fördert die Integration der Frauen und verhilft ihr in die Welt der Männer und den Konkurrenzkampf zwischen den Geschlechtern. Wir sollten den Fehler nicht begehen, diese Prozesse, ob nun gut oder schlecht, mit Zeichen der Freiheit zu verwechseln“. Der Versuch, die westlichen Werte der Aufklärung anderen Kulturen aufzuzwingen, ist eine neue primitive Form der Hilfe, die die Frauen nicht unterstützen sollten.

4 Kommentare:

sohrabmokhtari@yahoo.de hat gesagt…

Ich habe Ihren Artikel zum zweiten Mal gelesen und ich muss wirklich sagen, dass Sie alles wuderschön und in manchen Sätzen sehr poetisch -und trotzdem klar- geschrieben haben. Sie versuchen durch analytisches Betrachten der Kunstobjekte der Frauen in Iran, in ihr unsichtbares innerliches Leben einzudringen, das anhand ihrer Kunst sichtbar und erkennbar wird. Ich freue mich, wenn ich noch mehrere Texte von Ihnen darüber oder über andere Objekte in Zukunft lesen kann.

mina hat gesagt…
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mina hat gesagt…
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mina hat gesagt…
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